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Ich persönlich empfand den Ort und Napulis Baum sehr bedeutend und es war wichtig ihn zu besuchen und über die Refugee Bewegung zu hören und zu lernen.
Als wir an Napulis Baum standen war es komisch zu wissen, dass hier damals so viele Menschen waren und der Platz jetzt so leer ist und trotzdem haben wir  uns gefühlt als ob wir damals dabei gewesen wären. Wir waren alleine auf dem Platz, es hat geregnet und es war kühl.
Zuerst haben wir über die Bewegung gesprochen, über die Menschen und ihre Motivation damals den Kampf auf sich zu nehmen.
„Wer waren wir? Wer sind wir? Wer wollen wir sein?“, diese drei Fragen stellten wir uns als wir Fotos auf dem Platz gemacht haben. Dabei standen wir vor und teilweise auf dem Baum der für die Refugee Bewegung von damals symbolisch wichtig war und weiterhin ist und dachten an unsere eigene Bewegung und Entwicklung.  Ahmed S. A. : „Ich mochte es das zu fühlen was Napuli damals wahrscheinlich auf dem Baum auch fühlte. Was hat sie wohl dazu bewegt auf den Baum zu klettern? Was ist nur los mit der Welt? Warum musste das alles passieren?“ Diese und andere Fragen stellte sich nicht nur unser Kollege Ahmed während wir die Geschichte der Refugee Bewegung hörten und dabei an unsere Heimatländer und unseren bisherigen Weg denken mussten.

Napuli  am O- Platz zu treffen war noch einmal ein besonderes Erlebnis für mich. Sie kam mit ihrem Kind im Arm und ihrer positiven Energie an und ich fühlte mich als ob ich sie schon ewig kennen würde. Sie erzählte uns von den ganzen Erlebnissen und Geschehnissen der Refugee Bewegung als wenn es schöne Kindheitserinnerungen wären. Sie scheint nach diesem langen Kampf, der für sie bestimmt seit mindestens vier Jahren geht, nicht erschöpft zu sein. Im Gegenteil: Sie hat so viel Energie und Motivation weiter zu machen damit der Kampf der Refugee Bewegung positiv endet und steckt die Menschen in ihrer Umgebung mit dieser Energie an.
Napuli hat etwas sehr schönes gemacht. Sie und ihre Freunde haben uns den Weg geöffnet, damit unsere Situation nicht so ist wie sie für die anderen Geflüchteten war. Sie haben damals für Menschenrechte und andere Rechte gekämpft von denen wir heute profitieren und wir haben jetzt die Energie diesen Kampf weiter zu führen.
Dank ihrem Kampf kamen wir nicht in die Situation in Zelten, auf der Straße schlafen zu müssen.

Wir haben viel über die Bewegung gelernt und wissen es sehr zu schätzen was die Aktivistinnen damals für uns jetzt getan haben ohne das sie wussten wer wir sind. Wir wissen auch das der Kampf noch lange nicht vorbei ist und wir weiter machen müssen. Es ist sehr wichtig dass die Menschen nicht vergessen das es diese Bewegung gab und sie noch existiert. Unsere Begegnung mit der Refugee Bewegung haben wir gemeinsam als eine Gemeinschaft unternommen. Wir haben uns gefühlt als wenn wir eine Hand wären, wobei jede einzelne Person eine eigene wichtige Rolle spielte.
Wir wollen uns an Napuli und ihren Kampf stets erinnern und wünschen uns das selbe beziehungsweise wenigstens einen Bruchteil von dem erreichen zu können was Napuli erreicht hat. Mit unseren Aktionen wollen wir dem Frieden näher kommen und werden so lange weiter machen bis wir gewinnen.

Mohammed Khalaf, Berlin 2017
 

das magazine n. 1/2017
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